„Unlimited“ in Messehalle 1 war der Renner der Art Basel
Basel. Die Messe der Messen für moderne und zeitgenössische Kunst, die Art Basel, zeigte in ihrer 49. Ausgabe wieder einmal Außergewöhnliches im Hinblick auf Qualität und Preise, wobei die Relation Qualität und Preis nicht immer überzeugen kann. Wenn zum Beispiel für die abstrakte Expressionistin Joan Mitchell zweimal annähernd 14 Millionen und zweimal rund sieben Millionen Dollar bezahlt worden sind, so entstehen diese Preise wohl kaum aufgrund einmaliger Qualitätskriterien, sondern hier müssen andere Gründe für die Kaufentscheidung eine Rolle gespielt haben, zum Beispiel emotionale Prestigefragen. Neben den qualitativ hochwertigen Arbeiten, wie der eingangs beschriebenen Joan Mitchell, wurden aber auch solche gezeigt, die sich im Preissegment zwischen 20.000 und 100.000 Euro bewegen.
Die Art Basel bewies einmal mehr, dass sie die bedeutendste Kunstmesse der Welt ist. Renommierte Galerien aus aller Welt gaben sich in der Schweiz ein Stelldichein, um Arbeiten des 20. und 21. Jahrhunderts zu zeigen. In Zahlen: 291 Galerien aus 35 Länden, die die Werke von rund 4000 Künstlern präsentierten. In den Messehallen reihte sich die Ausstellungsfläche einer Galerie an die nächste. Gemälde, Fotografien, Skulpturen und Installationen – die Galerien zeigen auf der Art Basel nur das Beste. Werke von Pablo Picasso, Yves Klein, Alexander Calder und Andy Warhol aus dem vergangenen Jahrhundert wurden dort ebenso präsentiert wie von noch lebenden Künstlern wie Jeff Koons oder Ai Weiwei.
Künstlerinnen auf dem Vormarsch
Die klassische Moderne – einst Domäne der Art Basel – ist rückläufig, so ist die Galerie „Thomas“ aus München der Art Basel in diesem Jahr ferngeblieben. Auffällig ist, dass die Künstlerinnen auf dem Vormarsch sind und die bisherige Dominanz der männlichen Kollegen mehr und mehr ablösen. Erwähnt seien nur Louise Bourgeois, Joan Mitchell, Maria Lassnig, Katharina Grosse, Alicja Kwade, Katharine Bernhardt, Anne Imhof.
Besonders im Zentrum der Art Basel stand der Bereich „Unlimited“, geradezu wohltuend nach all den Gesprächen auf den Messeständen. Hier waren bedeutende Künstlerinnen und Künstler verschiedener Galerien unter anderem mit großen, in der Regel stark beeindruckenden Werken vertreten. Bei der Ausstellungsplattform „Art Unlimited“ in Messehalle 1 wurden die Dimensionen der klassischen Messestände gesprengt. Großformatige Gemälde und Skulpturen, Live Performances und Installationen machten die weitläufig angelegte „Unlimited“ zu einem besonderen Erlebnis. Das ganze erinnerte stark an ein Museum für moderne Kunst. Hier wurden die kontroversesten – aber auch die spektakulärsten – Werke präsentiert. So zum Beispiel der „Death Star II“ vom amerikanischen Künstler Robert Longo, der bereits vor der offiziellen Eröffnung der Art Basel für 1,5 Millionen Dollar verkauft wurde. Bei der Skulptur formen 40000 glänzende Schusspatronen einen kugelförmigen Planeten. pk/kk
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Aus 40.000 Patronen schuf Robert Longo „Death Star II“ einen Todesstern.
Foto: Privat
Katherine Bernhardt – eine großartige Malerin.
Foto: Privat