Junge Kunst aus Dänemark im Kunstmuseum Bonn
Von Peter Köster
Bonn. Er ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Die Rede ist vom „Dorothea von Stetten-Kunst-Preis“, der nun bereits zum 18. Mal vergeben wurde. Aktueller Preisträger ist der Iraker Masar Sohail. Er folgt auf die Chinesin Taocheng Wang, die 2016 den Preis erhielt. Sohails Filmprojekt „The Republic of T.M.“ ist Teil einer Gruppenausstellung mit den beiden Künstlern Amalie Smith und Amitai Romm. Das Projekt wird bis zum 30. September im Kunstmuseum Bonn gezeigt.
Mit seinem Film „The Republic of T.M.“, der sich nicht nur durch visuelle Opulenz, sondern auch durch hohe technische Fertigkeiten, eine kongruente narrative Struktur und eine humorvolle Sprache auszeichnet, inszeniert Masar Sohail den inneren Monolog eines jungen heranwachsenden Mannes, der sich mit dem Phänomen von sozialer Ausgrenzung konfrontiert sieht und Szenarien der Emanzipation und Selbstermächtigung ersinnt. Sohail wurde 1982 als Sohn irakischer Eltern in Bukarest geboren und studierte von 2003 bis 2009 Bildende Kunst an der Royal Danish Art Academy in Kopenhagen. Zu sehen waren seine Filme bereits auf internationalen Film Festivals in Dubai und Göteborg.
Preis mit 10.000 Euro dotiert
Alle zwei Jahre präsentiert das Kunstmuseum Bonn die Teilnehmenden des neukonzipierten „Dorothea von Stetten Kunstpreises,“ der nach Tschechien, (2014), den Niederlanden (2016) nun junge Kunst aus Dänemark in den Blick nimmt. Zugelassen zum Preis sind Künstlerinnen und Künstler, die das 36. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und noch keinen internationalen Bekanntheitsgrad besitzen. Der mit stattlichen 10.000 Euro dotierte Förderpreis für junge Nachwuchskünstlerinnen und –künstler ist ein Sprungbrett in die internationale Kunstszene. Hochkarätige Namen wie Thomas Florschuetz und Gregor Schneider, er trat erst vor einiger Zeit mit einem spektakulären Solo in der Bundeskunsthalle Bonn in Erscheinung, gehören zu den in der Vergangenheit Ausgezeichneten.
Zurück in die Gegenwart: Von insgesamt neun dänischen Kunstexperten wurden neun Künstlerinnen und Künstler nominiert, die ihr Werk einer Fach-Kommission präsentierten. In einer ersten Jurysitzung wurden dann Amalie Smith, Masar Sohail und Amitai Romm als FinalistInnen ausgewählt. Die Kunstexperten waren Johan Holten, Intendant der Kunsthalle Baden-Baden, Doris Krystof, Kuratorin der Kunstsammlung NRW, Jutta Mattern, Kuratorin am Arp Museum Rolandseck sowie der Bonner Sammler Hans-Gerd Riemer und Dan Walwin, Teilnehmer des Dorothea-von-Stetten-Kunstpreises 2016.
Eine Ausstellung und der sie begleitende Katalog mit Textbeiträgen von Toke Lykkeberg, Maria Bordorff und Chris Fite-Wassilak würdigen die eindrucksvollen Werke von Masar Sohail, Amalie Smith und Amitai Romm. Man darf gespannt sein auf den weiteren Werdegang der drei. Zum Ende der Ausstellung, am Sonntag, 30. September, lädt Ausstellungskurator Maximilian Rauschenbach zu einer Führung ein.
BUS:
Teppich: „Machine Learning I, II, III”, 2017, Wolle, Polyester, Silbergarn.
Foto: Peter Köster
Satellitenschalen- Installation.
Foto: Peter Köster