Auch Mary Bauermeister gratuliert – 40jähriges Galeriejubiläum Rosemarie Bassi
Von Peter Köster
Remagen. „Mi ritorni in mente“: Ich erinnere mich an Dich. Einen passenderen Titel hätte sich Rosemarie Bassi für ihre Jubiläumsausstellung nicht wählen können. „Es ist ein Rückblick und ein Liebeslied auf meine Galerie und die Künstlerinnen und Künstler, die mich im Rahmen meiner 40-jährigen Galerietätigkeit begleitet haben.“
In ihrer Jubiläumsschau vereint sie all die Künstlerinnen und Künstler, die sie bisher ausgestellt hatte und noch ausstellen will. Dabei sticht ein Name besonders hervor: Mary Bauermeister: Mit ihr begann vor 40 Jahren die Galeriearbeit von Rosemarie Bassi. Die große Fluxus-Pionierin ließ es sich nicht nehmen, Rosemarie Bassi persönlich ihre Aufwartung zu machen. „Rosemarie Bassi ist die Grand Dame der Kunst“, urteilt die 85-Jährige über ihre langjährige Galeriefreundin. Entsprechend der Applaus der illustren anwesenden Gästeschar, die aus nah und fern den Weg nach Remagen fand.
Ausstellung mit Fuchs und Brauer
Rosemarie Bassis Galerietätigkeit ist nicht nur regional- sondern national/international von Erfolg gekrönt. Einige Beispiele ihrer unterschiedlichen Aktivitäten aus 40 Jahren Galerietätigkeit bestätigen dies: 1979 große Ausstellung mit Mary Bauermeister (Fluxus) im Rolandshof; 1980 erste Ausstellungen und Konzerte mit Künstlern der Wiener Schule wie Ernst Fuchs und Arik Brauer; 1985 eine der ersten Ausstellungen der ungarische Avantgarde in Deutschland (Istvan Nadler. Akos Birkas, Karoly Kelemen, Laszlo Mulasiccs). 1985 führt sie in Assisi (Italien) die Vertreter der Wiener Schule, die seit langem nicht mehr gemeinsam ausgestellt hatten, in einer Ausstellung mit großen Originalen innerhalb der Basilika di San Francesco zusammen (Fuchs, Brauer, Hausner, Hutter, Lehmden). Bis 1990 folgen Ausstellungen quer durch Deutschland mit Arik Brauer, Bele Bachem und Miguel Fabruccini in Hamburg, Mannheim, Worpswede, in Städtischen Galerien wie Viersen und Rosenheim, sowie Ernst Fuchs in der Alten Oper in Frankfurt, Teilnahme und Mitorganisation an der Art Visionär in Venedig. 1992 Kunstmesse in Budapest.
1990 kauft sie die Villa Rolandseck und etabliert dort ein Europäisches Kulturzentrum, das einen Skulpturenpark, ein Rahmen- und Grafikatelier, eine Galerie für Neue Kunst und eine Galerie für Figurative Kunst beherbergt. Lesungen mit bekannten Schauspielern des Wiener Burgtheaters, viele Vorträge, Hauskonzerte und Künstlerfeste in dem im Erdgeschoss gelegenen „Wiener Künstlercafe“ bereicherten das Programm.
Gründung der „Accademia Bassi“
1992 gründete Bassi die „Weltvereinigung der Phantastischen Kunst“ in der Villa Rolandseck. Im selben Jahr organisierte sie eine „Europäische Skulpturenausstellung“ im Kurpark Bad Neuenahr. Rosemarie Bassi gilt als Galeristin mit Visionen, die weit über den kommerziellen Kunstbetrieb hinausreichen. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die engagierte Förderung junger Künstlerinnen und Künstler. 1991 gründet sie das Europäische Kulturzentrum, das neben der Galerie „Villa Rolandseck“ ein anspruchsvolles Rahmen- und Grafikatelier, einen Skulpturenpark sowie ein Mal- und Zeichenseminar umfasst, in dem Bassi, dereinst selbst Schülerin von Oskar Kokoschka und Albert Paris Gütersloh, Mal- und Kunstinteressierte in eine „neue Welt des Sehens und Erlebens“ einführt. Die Mal- und Zeichenkurse wurden zu einem wichtigen Inhalt in ihrem Leben. Sie gründete die „Accademia Bassi“. Seit dieser Zeit versucht sie, ihre Erfahrungen, die sie selbst als Künstlerin gemacht hat, sei es in der Malerei, der Zeichnung und der Kunst im Allgemeinen, weiterzugeben.
Seit 2007 in Remagen vertreten
Seit 2007 ist Rosemarie Bassi in Remagen vertreten. Nachdem ihre Galerieräume in der Bachstraße zu klein geworden waren, eröffnete sie 2010 mit Werken der österreichischen Künstlerin Eva Wagner ihre neuen Räumlichkeiten gegenüber dem Rathaus in der Marktstraße 109. 350 Quadratmeter groß und 40 Meter lang misst die Ausstellungsfläche, die ihr dort auch für größere Objekte zur Verfügung steht. Zum aktuellen Ausstellungs-Portfolio zählen u.a. Mary Bauermeister, Ernst Fuchs, Arik Brauer, Istvan Nadler, Hubertus Giebe, Patrick Feldmann, Claudio Carli, Bele Bachem, Edda Mally, Charlotte Esch, Marianne Pitzen, Ilse Wegmann, Hendrina Krawinkel, Corinna Brüggentisch, Charlotte Esch.
Ehrungen in Österreich und Deutschland
Für ihre aktive Tätigkeit auf dem Gebiet der Kunst und Kultur wurde Rosemarie Bassi mit dem silbernen Ehrenzeichen der Republik Österreich und dem Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Darüber hinaus war sie jahrelang Sprecherin der Bonner Galerienvereinigung und zwei Jahre lang Sprecherin der Interessensgemeinschaft Rheinland-Pfälzischer Galerien.
BUS:
rechts:
Rosemarie Bassi inmitten ihrer Gäste
Mary Bauermeister und Rosemarie Bassi
Marianne Pitzen und Rosemarie Bassi
Corinna Brüggentisch
Herbert Höcky
Patrick Feldman
links:
Hendrina Krawinkel
Ilse Wegmann
(alle Fotos: Georg Divossen)