Akio Suzuki: Stadtklangkünstler Bonn 2018

Bonn. Die Beethovenstiftung für Kunst und Kultur der Bundesstadt Bonn hat den japanischen Künstler Akio Suzuki zum Stadtklangkünstler Bonn 2018 berufen. Die Eröffnung der Ausstellung findet am Mittwoch, 5.September um 19 Uhr im Kunstmuseum Bonn statt. Seine Arbeiten werden bis zum 30. November gezeigt. Zuvor wird er sich in einer Performance am 26. August um 16 Uhr im Kurpark Bad Godesberg vor dem Kurfürstenquelle-Pavillon vorstellen, choreografiert und performt von Hiromi Suzuki.

In Bonn ist Akio Suzuki kein Unbekannter: 2014 nahm er am „Festival stadtklangkunst bonn hoeren“ teil, wo er mit seiner Außeninstallation „oto-date bonn“ visuell markierte „Echopunkte“ über die Stadt verteilte. Zum Auftakt seiner diesjährigen Residenz in Bonn hat Akio Suzuki nun seit Ende Mai die als Rundgang durch die Stadt angelegte Installation „oto-date bonn“ revitalisiert und um zwei Stellen im Umfeld des Kunstmuseums erweitert.

Entwicklung von zwei neuen Installationen

Im Moment arbeitet er an der Entwicklung von zwei neue Installationen für den Innenhof des Kunstmuseums, die Anfang September 2018 im Rahmen von bonn hoeren eröffnet werden. Der 77-jährige, in seiner Energie alterslose, Künstler ist ein international hoch geschätzter „Meister“ medienübergreifender Kunst. Seine künstlerischen Arbeiten mit Klang und Stille beziehen sich sowohl auf Natur- als auch auf Architekturräume. Der Standort der Installation „Observatory of Spirits“ im Innenhof ist von den räumlichen Gegebenheiten des Museums selbst abgeleitet. Von der gewählten Position aus könnte man nachts durch ein langes Rohr den Polarstern erblicken. Aber dieses Rohr ist ein spezielles Echo-Instrument zum Hören der eigenen Stimme, das Akio Suzuki bereits in den 1970er Jahren entwickelte. Das „Observatory of Spirits“ ist so gestaltet, dass sich die Besucher wie von selbst mit sich, ihrer Umgebung und den Erfahrungen in diesem Observatorium beschäftigen.

Ein Gebäude wird zum Hörer

Die zweite Arbeit von Akio Suzuki entsteht in direkter Auseinandersetzung mit der Architektur des Kunstmuseums. „ko da ma“ (dt. Echo) befindet sich im äußeren Untergeschoss des Museums, in den beiden symmetrisch angelegten Notausgangsräumen neben dem vorderen und hinteren Eingang. In beiden Räumen steht eine stahlblechverkleidete spiralförmige Treppe, die mit jeweils einem Kanal einer Stereokomposition bespielt wird. Da beide Räume getrennt voneinander sind, ist es schier unmöglich, die Klänge aus beiden Lautsprechern gleichzeitig zu hören. Vielmehr wird das Gebäude selbst zum Hörer. Im Kontext dieser beiden Arbeiten erzählt eine Dokumentationsausstellung im unteren Foyer des Kunstmuseums die Geschichte seiner großen Land Art Installation „Space in the Sun“ am Mount Takatenyama in Japan aus dem Jahr 1988, die im vergangenen Jahr mutwillig zerstört wurde.

Akio Suzuki geboren 1941, ist einer der Pioniere der Klangkunst. Er begann bereits in den 1960er Jahren mit seinen „self-study-events“. Jahrelang hat er dabei als Klangforscher Orte in der Natur und Architekturräume auf ihre Klangqualitäten hin untersucht. Er erforscht Orte, indem er eine Topographie des Klanges auf dem Prinzip von Ruf und Echo erstellt. Seit den 70er Jahren veranstaltet er Performances mit selbstgebauten Echo-Instrumenten und stellt seine Installationen weltweit aus. pk

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BU:

Übersetzerin Astrid Ludwig, Regisseur Omar Abusaada, Ruhrtriennale-Intendantin Stefanie Carp, Artiste associé Christoph Marthaler, Bühnenbildnerin Anna Viebrock und Dirigent Titus Engel im Dampfgebläsehaus. (vl).
Foto: Daniel Sadrowski/Ruhrtriennale 2018

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