Robert Wilson und Johanna Reich im Max Ernst Museum Brühl

Von Peter Köster

Brühl. Das Max Ernst Museum Brühl des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) präsentiert 2018 eine große monografische Sonderausstellung. Sie widmet sich Robert Wilson (*1941), dem weltweit bekannten US-amerikanischen Regisseur und Videokünstler, der aktuell für die Inszenierung von „Der Sandmann“ nach E.T.A. Hoffmann in Düsseldorf verantwortlich zeichnet. Ferner werden Arbeiten der in Köln lebenden Medienkünstlerin und Trägerin des Frauenkulturpreises des LVR Johanna Reich (*1977) gezeigt sowie eine Präsentation von Lina Augustin (*1986), der Preisträgerin des Max Ernst Stipendiums 2018 der Stadt Brühl.

Trägerin des Frauenkulturpreises

Mit der erfolgreichen und deutschlandweit beachteten Schau „MIRÓ – Welt der Monster“, die am 28. Januar zu Ende geht, startete das Brühler Haus in das Ausstellungsjahr 2018. Von Sonntag, 25. Februar bis Sonntag, 8. April widmet das Max Ernst Museum der in Köln lebenden Videokünstlerin und Trägerin des Frauenkulturpreises des Landschaftsverbands Rheinland 2016 eine umfangreiche Ausstellung: „Johanna Reich – Die gestohlene Welt“. Ein zentrales Thema von Johanna Reich ist die rasant voranschreitende Digitalisierung und mediale Vereinnahmung unserer Alltagswelt und deren Folgen für unsere Werte, Beziehungen und unsere Wahrnehmung. Inmitten der allgegenwärtigen digitalen Bildwelten befragt Johanna Reich Bilder und ihre Botschaften. Sie lotet Grenzen der realen und der virtuellen Bilder aus und lenkt den Blick darauf, wie sich die Netzwelt und die wirkliche Welt auch im Alltag zunehmend überschneiden. Im Laufe der Entstehung ihrer Werke greifen digitale und malerische Techniken vielfach ineinander.

Die Präsentation entsteht in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin und umfasst Filme, Plakatfotografien, Videoinstallationen und „oral-history“-Collagen, die meist zusammen mit Projektteilnehmern, Zuschauern und Museumsgästen entstanden sind. In ihren Arbeiten spürt sie Phänomenen nach, die sich in „gestohlenen“ Momenten von der Bilderflut absetzen und die sich ins globale wie persönliche Gedächtnis eingebrannt haben. Johanna Reich wurde 1977 in Minden geboren. Sie überzeugte die Jury des bisher zum zweiten Mal vergebenen Frauenkulturpreises für Bildende Künste des (LVR) mit ihren vielschichtigen Arbeiten an der Schnittstelle zwischen Malerei, Video und Performance. Mit der Auszeichnung will der LVR das künstlerische Schaffen von Frauen hervorheben und fördern sowie der nach wie vor bestehenden strukturellen Benachteiligung von Frauen im Kunstbetrieb entgegenwirken.

Preisträgerin des Max Ernst Stipendiums

Von Samstag, 7. bis Sonntag, 29. April präsentiert das Max Ernst Museum die Einzelausstellung von Lina Augustin, der Preisträgerin des Max Ernst Stipendiums 2018, das zum 48. Mal von der Stadt Brühl ausgelobt wurde. Die in München geborene Künstlerin studiert derzeit an der Akademie der Bildenden Künste in München und überzeugte mit ihren Arbeiten in Mischtechnik schließlich die Brühler Kunstpreisjury. Diese würdigte Lisa Augustins kleinformatige, intensive Bilder als „Schilderungen, die Erinnerungen an erlebte und erfahrene Situationen mit den unbenennbaren Zwischenräumen ihrer Träume und Visionen“ verdichte. Aus Anlass des Geburtstages des in Brühl geborenen Künstlers Max Ernst wird der Förderpreis jedes Jahr verliehen, so etwa zuletzt an Sophie Schweighart, Valentin Hennig oder Serena Alma Ferrario. 1971 erhielt der Brühler Künstler Hans-Peter Ibrohm erstmals das Stipendium, überreicht aus den Händen von Max Ernst. Am 7. April 2018 findet im Dorothea Tanning Saal des Max Ernst Museum Brühl des LVR die Preisverleihung im Rahmen einer Feierstunde sowie die Eröffnung der Ausstellung statt.

Eine Art surrealistischer Wunderkammer

In der Reihe von außergewöhnlichen Ausstellungen zu spartenübergreifenden, multimedialen und vom surrealistischen Geist inspirierten Künstlern wie David Lynch oder Tim Burton, die beide zu Publikumsrennern avancierten, zeigt das Haus in Brühl von Sonntag, 13. Mai bis Sonntag, 26. August in exklusiver Zusammenarbeit eine Ausstellung des weltweit bekannten US-amerikanischen Regisseurs und Videokünstlers Robert Wilson. Ausgehend von einer Fotografie Max Ernsts entwickelt der Künstler eine ortsspezifische Arbeit für das Museum, eine Art surrealistische Wunderkammer mit eigenen Werken sowie Leihgaben aus seiner Sammlung, die seinen Schaffensprozess mit dem von Max Ernst parallelisiert. Ähnlich wie diesen fasziniert auch Robert Wilson das Thema des Vogels, das sich wie ein roter Faden durch die Ausstellung zieht. So werden etwa Videoporträts der Schneeeule „Kool“ gezeigt wie auch eine Deckeninstallation mit blauen Gänsen, die die permanente Bewegung im Lebens- und Schaffensprozess des Künstlers versinnbildlichen. Ergänzt wird die Präsentation durch Requisiten seiner Theaterinszenierungen sowie Zeichnungen und Skizzen.

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Johanna Reich, Kay Susan & Marilyn, 2015, digitaler C-Print auf Alu-Dibond, aus: Heroines 2013-16, Courtesy Galerie Priska Pasquer, Johanna Reich © VG Bild-Kunst Bonn 2018

Johanna Reich, Mondlandung, 2017, Fotofahne, 300 x 150 cm, aus: Der Blick auf die Welt, 2016, Installation, Courtesy Galerie Priska Pasquer, Johanna Reich © VG Bild-Kunst Bonn 2018

Lina Augustin, Tauben vor meinen Augen © Lina Augustin

 

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