Manifesta 12 Palermo läuft vom 6. Juni bis 4. November 2018

“The Planetary Garden. Cultivating Coexistence” – Teatro Garibaldi – Palermo gibt Konzept bekannt –  Vier Hauptsektionen in der sizilianischen Metropole

Rom/Palermo. Nach der Fertigstellung des Palermo Atlas steht das Konzept für die Manifesta 2018 in Palermo (16. Juni  bis 4. November 2018). Palermo war immer ein Ort verschiedener Kulturen, Populationen und Migrationen – dies spiegelt sich auch in seiner reichen Vegetation wieder („cross pollination“). Der historische, 1789 gegründete „Orto Botanico“, der Begriff des Gartens als Ort der Koexistenz verschiedener Spezien, ist einer der wichtigen Referenzpunkte. Die vier Hauptsektionen bzw. -Orte sind der „Garden of Flows“, der „Out of Controll Room“, die „City on Stage“ und das Teatro Garibaldi, das bereits für ein Vor-Programm aktivierte „Headquarter“ der Manifesta 12 in Palermo.

Bregtje van der Haak, Andrés Jaque, Ippolito Pestellini Laparelli und Mirjam Varadinis, die vier sogenannten „Creative Mediators“ der Manifesta 12 in Palermo, haben ihr Konzept bekannt gegeben. Die Bekanntgabe erfolgte während der Pressekonferenz am 27. November in Rom und in Anwesenheit von Dario Franceschini, dem italienischen Minister für kulturelles Erbe und Tourismus, Hedwig Fijen, Direktorin und Gründerin der Manifesta, Leoluca Orlando, Bürgermeister von Palermo, sowie Andrea Cusumano, Kulturdezernent der Stadt.

Weltweit einzige nomadisierende Biennale

Palermo ist der aktuelle Spielort der Manifesta, der weltweit einzigen nomadisierenden Biennale für zeitgenössische Kunst und Kultur. Über alle Ausgaben hinweg hat Manifesta immer ein konsequentes politisches und soziales Engagement gezeigt, das weit über die Produktion einer experimentellen und neu entstehenden Kunsterfahrung hinausgeht. In diesem Zusammenhang hat sich gerade Palermo als perfekte Gastgeberstadt erwiesen, um die von der Manifesta verfolgte Geschichte einer Decodierung des modernen Europas weiter voranzutreiben. Auf der einen Seite will Manifesta 12 die aktuellen Herausforderungen des Kontinents aus der Sicht Palermos als mediterranes Drehkreuz beleuchten.

Auf der anderen Seite unternimmt sie den Versuch, die bestehenden Energien der Stadt durch ein intensives Vermittlungsprogramm, das internationale Netzwerk der Manifesta sowie verschiedene langfristige Projekte, die während der Biennale starten, aber hoffentlich über sie nachhaltig hinauswirken werden, neu zu aktivieren. Unter dem Titel “The Planetary Garden. Cultivating Coexistence” erforscht das Konzept Formen der Koexistenz in einer Welt, die von unsichtbaren Netzwerken, transnationalen privaten Interessen, algorithmischer Intelligenz und ständig zunehmenden Ungleichheiten beherrscht wird. Die Perspektive ist dabei die Palermos, einem Wegekreuz dreier Kontinente mitten im Mittelmeer. In enger Zusammenarbeit mit palermitanischen Partnern wird die Manifesta 12 die Stadt Palermo neu beleben als ein Labor, in dem die Herausforderungen unserer Zeit wie denkbare Wege in eine mögliche Zukunft verhandelt werden.

Labor für Verschiedenartigkeit

Durch die Geschichte hindurch war die Stadt Palermo ein Labor für Verschiedenartigkeit, hervorgerufen durch kontinuierliche Migration. In einem Gemälde Francesco Lojaconos von 1875 mit dem Titel Ansicht von Palermo (in der Sammlung des GAM Museum in Palermo) gibt es nichts Ursprüngliches: Die Olivenbäume kamen aus Asien, die Espen aus dem Mittleren Osten und der Eucalyptus aus Australien. Der Zitronenbaum, das Symbol Sizliens, wurde unter arabischer Herrschaft eingeführt. Der botanische Garten von Palermo, der „Orto Botanico“, wurde 1789 gegründet – als ein Laboratorium, um verschiedene Arten aufzuziehen, zu testen, zu kombinieren und zu versammeln. Inspiriert von Palermos „Orto Botanico“ lehnt sich Manifesta 12 an die Idee des Gartens an, wird sein Vermögen erforschen, verschiedenartige Erscheinungsformen zusammenzuführen um Leben herzustellen aus den Bedingungen von Bewegung und Migration.

„Querbefruchtung“

Gärten sind Orte, wo die verschiedensten Formen des Lebens zusammenkommen und sich anpassen an eine Form der Koexistenz. Sie sind bereit zur “Querbefruchtung” als Folge ihres Zusammenseins. 1997 beschrieb der französische Botaniker Gilles Clément die Welt als einen „planetary garden“ (planetarischen Garten), in der die Menschheit die Verantwortung eines Gärtners trägt. 20 Jahre später belebt Manifesta 12 die Metapher des Gartens aufs Neue, nicht als ein Ort, in dem der Mensch die Kontrolle übernimmt, sondern als ein Ort, wo die Gärtner ihrer Abhängigkeit von anderen Spezien bewusst werden und auf ihre klimatischen, existentiellen und  sozialen Faktoren in geteiler Verantwortung reagieren. „The Planetary Garden. Cultivating Coexistence“, das Konzept der Manifesta 12, beheimatet vier Hauptsektionen, jede befasst sich mit den Schlüsselthemen des Konzeptes: Den „Garden of Flows“, den „Out of Controll Room“, die „City on Stage“ sowie das Teatro Garibaldi als das Hauptzentrum der Manifesta 12. pk

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BU:

Veduta di Palermo, (Ansicht von Palermo) Francesco Lojacono, 1875, Palermo Atlas, courtesy OMA

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